Kurzsichtigkeit?

Aus der Ferne einfallende Lichtstrahlen werden vor der Netzhaut gebündelt und ergeben so ein unscharfes Bild. Das kurzsichtige oder auch myope Auge ist zu lang oder die Brechkraft der Augenlinse zu hoch. Ferne Gegenstände erscheinen unscharf.

 

Kurzsichtigkeit entsteht meist durch einen zu langen Augapfel. Schon eine Abweichung von nur 1 Millimeter mehr bewirkt eine Kurzsichtigkeit von circa  -3 Dioptrien. Da das menschliche Auge mit Hilfe der sogenannten Akkomodation die Brechkraft nur vergrößern, nicht aber verringern kann, ist ein Ausgleich der Kurzsichtigkeit durch das Auge selbst nicht möglich.

Weitsichtigkeit?

Einfallende Lichtstrahlen werden hinter der Netzhaut gebündelt und ergeben so ein unscharfes Bild. Das weitsichtige oder auch hyperope Auge ist zu kurz, die Brechkraft der Augenlinse zu gering.

 

Der Augapfel des Weitsichtigen ist zu kurz oder die Brechkraft der Augenlinse zu gering. Folge: Die Strahlen des Lichts bündeln sich erst hinter der Netzhaut. Das normalsichtige Auge arbeitet beim Blick in die Ferne völlig entspannt.

Alterssichtigkeit?

Durch Veränderungen der Linse im Alter kommt es zu dieser Form der Fehlsichtigkeit. Ab dem 45. Lebensjahr ist die Augenlinse immer weniger in der Lage, sich den ihr gestellten Nahsehaufgaben anzupassen. Daraus resultiert:

  • Das Lesen fällt schwer, Texte werden weiter weggehalten, um sie einigermaßen scharf erkennen zu können.
  • Bei längerem Lesen ermüden die Augen sehr schnell, es kann zu Kopfschmerzen kommen.
  • Probleme bei Nahsehaufgaben unter schlechten Lichtverhältnissen.
  • Das „Scharfstellen“ beim Wechsel von Ferne auf Nähe und andersherum fällt immer schwerer.

Die Ursache für dieser Form der Sehschwäche ist mittlerweile geklärt: Mit zunehmendem Alter nimmt der Wasseranteil der Linse ab, der unlösliche Eiweißanteil dagegen zu. Die Linse wird so immer starrer, verliert an Elastizität. Daher ist es ihr nicht möglich, die nötige Krümmung beim Blick in die Nähe einzustellen.

Winkelfehlsichtigkeit?

Funktioniert beidäugiges Sehen normal, blicken beide Augen exakt gleich auf das zu sehende Objekt. Bei Winkelfehlsichtigkeit liegt ein Ungleichgewicht der Augenbewegungsmuskulatur vor, die dem Betroffenen einen mehr oder weniger großen Energieaufwand abverlangt, um Einfachsehen zu ermöglichen. Würden die Augen ihre anstrengungsärmste Stellung einnehmen, entstünden Doppelbilder. Der Winkelfehlsichtige unterliegt dem (unwillkürlichen) Zwang, diesen Sehfehler auszugleichen, was zu vielfältigen Beschwerden führen kann. Zu vergleichen ist dies vielleicht am besten mit einer Abweichung im Körperbau, z.B. ein Bein ist leicht kürzer als das andere. Rückschmerzen und Verspannungen können die Folgen sein, und dies kann einfach durch eine entsprechende Einlage im Schuh ausgeglichen werden. Prismenbrillen können Winkelfehlsichtigkeiten ausgleichen.